Folge 18 – Wiederentdeckung eines Autors – 17. September 2022

Das Leben in Berlin in den 1920er Jahren ist als Spiegel der Zeitgeschichte nach wie vor ein reizvolles Thema. Die Bücher von ULRICH ALEXANDER BOSCHWITZ (1915-1942) spielen im Berlin jener Zeit und sind angesichts ihrer abenteuerlichen Editionsgeschichte selbst ein Stück Zeitgeschichte, sind sie doch erst seit Kurzem in deutscher Sprache zu lesen.

Nachdem sein Roman „Der Reisende“ im Jahr 2018 als bedeutsame literarische Wiederentdeckung gewürdigt wurde, ist ein Jahr später auch Boschwitz‘ Debütroman erschienen:

„MENSCHEN NEBEN DEM LEBEN“

Ulrich Alexander Boschwitz zeichnet in seinem erstmals 1937 in schwedischer Sprache veröffentlichten Roman tragikomische Porträts von Menschen, die im krisengeschüttelten Berlin um’s Überleben kämpfen. Da ist der abgestumpfte Bettler Fundholz, der nachts in einem Gemüsekeller haust, der arbeitslose Grissmann, der dem blinden Kriegsveteran Sonnenberg dessen Freundin Elsi, eine Ex-Prostituierte, ausspannen will, oder die obdachlose und geistig verwirrte Frau Fliebusch, die nicht glauben will, dass ihr schöner Wilhelm im Krieg gefallen ist. Boschwitz verwebt die Geschichten seiner Figuren zu einem bühnenreifen Handlungsgeflecht, das in einem bizarren Kneipenszenario im Fröhlichen Waidmann kulminiert, wo sich das sogenannte Lumpenproletariat regelmäßig amüsiert.


FRANK WISMAR wird ausgewählte Szenen lesen und singt dazu Lieder von Bertolt Brecht
musikalische Begleitung: TITTO LABIANCA (Klavier)

Da die Wiederentdeckung von Ulrich Alexander Boschwitz dem Verleger PETER GRAF zu verdanken ist, freue ich mich sehr, ihn bei der Lesung als Gesprächsgast begrüßen zu dürfen.


Beginn: 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr

Ort: Großgörschenstraße 6, 10827 Berlin (S 1 Yorckstraße/U 7 Bahn Kleistpark)

Beitrag für die Künstler: 14 Euro

Ich freue mich auf Euren/Ihren Besuch und bitte wegen der begrenzten Platzzahl um verbindliche Anmeldung.

Eure Ariane Mhamood

ArianeMhamood@gmx.net
Telefon: 030 7819817, mobil: 0173 4686206