24. Schöneberger Salon mit ANNETT GRÖSCHNER und ihrem neuen Roman „SCHWEBENDE LASTEN“ | 15. November 2025 | 20 Uhr

Zu meiner großen Freude wird am 15. November die Berliner Autorin und Journalistin
ANNETT GRÖSCHNER mit ihrem Roman „Schwebende Lasten“ zu Gast sein und damit das ereignisreiche Salonjahr beschließen.
Nach dem großen Erfolg ihres zusammen mit Peggy Mädler und Wenke Seemann veröffentlichten Buches „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“ widmet sich Annett Gröschner in ihrem neuen Roman dem Lebensweg der Blumenbinderin Hanna Krause, die ihr Leben als Frau zwischen harter Arbeit, finanzieller Not und Kindergroßziehen inmitten der geschichtlichen Turbulenzen des 20. Jahrhunderts bewältigen muss. Die apokalyptische Bombennacht von Magdeburg im Januar 1945 hat auch für Hanna tragische Folgen, da sie mit ihren Kindern verschüttet wird und einen Sohn verliert. Hanna kämpft sich mit vielen Lasten auf ihren Schultern durch’s Leben und durch bewegte Zeiten. Schließlich schafft sie es hoch hinauf und wird trotz Höhenangst Kranführerin im Schwermaschinenkombinat „Ernst Thälmann“, das früher zu den Krupp-Werken gehörte.
All das erzählt Annett Gröschner mit einem feministisch-empathischen Blick auf ihre Protagonistin, deren Leben exemplarisch für zahlreiche starke Frauen steht. Zugleich ist ihr Roman eine literarische Liebeserklärung an ihre Geburtsstadt Magdeburg, deren historische Schichten die Autorin ebenso ergründet wie die darin schlummernden biografischen Spuren von Menschen, die sie aus der Unsichtbarkeit hebt.

musikalische Begleitung: Marco Ponce Kärgel (E-Gitarre, Improvisation, Loops)


Beginn: 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr
Großgörschenstraße 6 (S 1 Yorckstraße/U 7 Bahn Kleistpark); Beitrag für die Künstler: 18 Euro

Wegen der begrenzten Platzzahl bitte ich um verbindliche ANMELDUNG, am besten per E-Mail: Arianemhamood@gmx.net oder unter 0173 4686206

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23. Schöneberger Salon mit CHRISTIAN BARON, „SCHÖN IST DIE NACHT“ | 5. April 2025

Im April war der Autor und Journalist CHRISTIAN BARON zu Gast, der vor allem mit seinem autobiografischen Roman „Ein Mann seiner Klasse“, zu einer bedeutsamen literarischen Stimme geworden ist. Thema dieses – im vergangenen Jahr verfilmten – Romans ist die Kindheit und Jugend in einem von Armut und häuslicher Gewalt geprägten Umfeld und wie es gelingen kann, seinen eigenen Weg zu finden.
Im Mittelpunkt der Lesung stand vor allem Christian Barons zweiter Roman „Schön ist die Nacht“, in dem er anhand der Geschichte seiner Großväter die Ursprünge der Gewalt in seiner Familie ergründet. Beide Männer verbindet eine toxische Freundschaft, die in den letzten Kriegswochen ihren Anfang nahm und ihr Leben prägt. Vor allem durch die Dialoge der Figuren entsteht ein authentisches, wertungsfreies Tableau des westdeutschen Arbeiter- und Kneipenmilieus der 70er Jahre, mit Menschen wie Horst und Willy, die trotz harter Arbeit ihre Vorstellungen von einem guten Leben nicht verwirklichen können. Unverkennbar sind hier literarische Vorbilder wie Hans Fallada und Alfred Döblin. Als abschließenden Teil seiner Kaiserlautern-Trilogie hat der Autor auch den im Sommer erscheinenden Roman „Drei Schwestern“ vorgestellt. Musikalisch begleitet wurde der Abend von FRANK WISMAR (Gesang)

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22. Schöneberger Salon am 22. Februar 2025: „DIE WÜSTE STADT“ – eine wilde Text-Musik-Collage inspiriert vom Weimar Berlin Cabaret der 20er Jahre
Konzept, Text und Gesang: MARIA JAMBORSKY, am Klavier: DAAN DRAGT
Die „Goldenen“ 20er waren eine faszinierende aber auch ambivalente Zeit der Weimarer Republik, die geprägt war von den Folgen des 1. Weltkrieges, der Inflation und rasanten gesellschaftlichen wie künstlerischen Innovationen. Die Selbstermächtigung des Individuums war das Motto der Stunde, das Amüsement stand für den Höhenrausch. Auf der Schattenseite dieser glamourösen Zeit standen die Verlierer der Inflation: Arbeitslose, Bettler, Prostituierte. Sie gehörten gleichermaßen zum Stadtbild Berlins wie die Bohème und selbstbewusste jungen Frauen, die in neue Berufe und Lebensabenteuer strömten.
Das Programm „Die wüste Stadt“ will daher weniger die nostalgischen Klischees der 20er Jahre bedienen, sondern ist eher als zeitkritische Satire konzipiert, die den anhaltenden Hype um das Sündenbabylon Berlin zum Anlass nimmt, parallele Blicke auf die heutige Zeit und Gesellschaft zu werfen.
Präsentiert wurde eine Collage aus Liedern u. a. von Friedrich Hollaender, Brecht/ Weill und Cole Porter und Textauszügen von Klaus Mann, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Anita Berber und der Dada Baroness Elsa Freytag von Loringhoven. Zudem gab es eigens für das Programm von Maria Jamborsky kreierte funken-sprühende Spoken-Word-Lyrik.

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21. SCHÖNEBERGER SALON mit BEHZAD KARIM KHANI | 18. Januar 2025
Der in Teheran geborene Berliner Autor und Journalist BEHZAD KARIM KHANI hat bereits mit seinem 2022 erschienenen, auf den Straßen Neuköllns spielenden Debütroman „Hund Wolf Schakal“ Wellen in der deutschen Literaturlandschaft geschlagen. Inzwischen ist dieses mitreißende Buch auch als Theaterstück im Maxim-Gorki-Theater zu sehen.
Auch sein zweiter Roman „ALS WIR SCHWÄNE WAREN“ thematisiert die Schwierigkeiten und Abwege junger Menschen zwischen Fremdsein, Ankommen und abhanden gekommener Heimat. Wie es ist, in einer sozial abgehängten Siedlung am Stadtrand von Bochum in einer Mischung aus Armut und Langeweile aufzuwachsen. Dorthin hat es Reza Ende der 80er Jahre mit seinen Eltern nach ihrer Flucht aus dem Iran verschlagen, in ein Deutschland, das Exilanten als Gäste in die Schranken weist und deutliche soziale Grenzen zieht. Die Siedlung ist Stigma und Omen, gelingt es doch kaum jemandem, dort herauszukommen und ein besseres Leben zu finden.
Alltägliche Demütigungen und das duldsame Schweigen des Vaters entfachen in Reza eine Wut, die ihn von seinen Eltern entfremdet und auf kriminelle Abwege bringt. Diese Wut manifestiert sich in einer erzählerischen Vehemenz und formt eine schillernde Sprache zwischen der Brutalität täglicher Erfahrungen und der Intensität persischer Poesie. Sie wird zu einem ganz eigenen literarischen Sound.
Mit Behzad Karim Khani war eine gewichtige literarische Stimme der Gegenwart in den Schöneberger Salon zu Gast. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Marco Ponce Kärgel (akustische Gitarre)